Sterntaler ...geben ohne zu nehmen.
Einem armen Kind waren beide Eltern gestorben und es hatte nichts mehr, als die Kleider am Leibe und ein Stück Brot in der Hand. Es war aber gut und fromm. Und es ging darum im Vertrauen auf Gott aufs Feld hinaus. Und es begenete ihm ein armer Mann, der sprach, "bitte gib mir Brot zu essen, ich hungere", und da reichte es ihm sein einziges Stück Brot. Und ein Stück weiter kam ein Kind, das rief, "mich frierts am Kopfe, schenk mir eine Mütze, damit ich ihn bedecken kann." Und das Kind gab ihm seine eigene Mütze. Und noch ein Stück weiter traf es ein anderes Kind, das hatte kein Leibchen an und fror. Da schenkte ihm das Kind sein eigenes Leibchen. Und noch ein Stück weiter kam wieder ein Kind und bat um ein Röcklein, und das Kind gab ihm seines. Nun ging es in den dunklen Wald hinein, und dort traf es auf ein anderes Kind, das hatte kein Hemdlein und bat, ob es ihm nicht eines schenken könne. Und das Kind dachte, bald ist es ganz dunkel und dann sieht mich keiner, und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und garnichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter blanke, harte Taler. Und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag..."
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